Breite Information über die Kalkkögel
In den nächsten Tagen werden alle Bürgerinnen und Bürger von Innsbruck, Igls und Rum ein Flugblatt in ihrem Postkasten finden. Es informiert ausführlich über die geplante Seilbahnerschließung der Kalkkögel und über die schwerwiegenden Gründe, die gegen das Bauvorhaben mitten im Ruhegebiet sprechen.
Wie schon in den Aussendungen für das Stubai und das Wipptal beleuchtet unsere Plattform das umstrittenste Skierschließungsprojekt Österreichs aus dem finanziellen und dem juristischen Blickwinkel. Gegen die geplanten Seilbahnen sprechen ja nicht nur das Tiroler Naturschutzgesetz und das (soeben verlängerte) Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramm, sondern auch die Alpenkonvention. Dieses internationale Vertragswerk zwischen den Alpenstaaten und der EU schreibt auch die Erhaltung von Schutzzonen wie dem Ruhegebiet Kalkkögel fest. Dazu kommt, dass die Zahl der Skiurlauber europaweit Jahr für Jahr abnimmt und der Klimawandel dem Skitourismus immer gravierendere Probleme bereitet. Gegen die wirklich großen Skidestinationen könnte sich ein Lift-Zusammenschluss über die Kalkkögel, der dann nicht einmal zusammenhängende Skipisten bietet, ohnehin niemals durchsetzen.
Aus genau diesen Gründen hat der Tiroler Landtag externe Experten damit beauftragt, alle Belange des Seilbahnprojekts nochmals auf Herz und Nieren zu durchleuchten. Damit steht auch das Finanzierungkonzept, das Millionen an Steuergeld und zinsenlose Kredite der Tourismusverbände Innsbruck und Stubai vorsieht, wieder auf dem Prüfstand.
Inzwischen haben sich mehr als 27.000 Menschen schon eine eindeutige Meinung zum „Brücckenschlag” gebildet und unsere Petition zur Erhaltung der Kalkkögel unterzeichnet. Von einer Zustimmung der Bevölkerung zu den Seilbahnplänen kann keine Rede sein – das zeigen auch die Umfragen, die im Auftrag der Bezirksblätter und der Tiroler Tageszeitung durchgeführt wurden. „Die große Mehrheit will keine neuen Bahnen, die auf Jahre hinaus öffentliches Geld verschlingen, sondern die Erhaltung dieses einzigartigen Naturraumes“, stellt Birgitta Schauer von der Alpenvereinssektion Innsbruck fest. Auf der Rückseite des Flugblattes sowie online besteht noch bis zum 20. Februar 2015 die Möglichkeit, sich per Unterschrift gegen die seilbahntechnische Erschließung der Kalkkögel auszusprechen. „Es ist jetzt höchste Zeit, ein Zeichen zu setzen! Die Befürworter der Erschließung werben mit allen Mitteln für ihr umweltverachtendes Projekt – wer sich jetzt nicht wehrt, riskiert, dass ein einzigartiges Naturjuwel doch noch den wirtschaftlichen Interessen einiger Weniger geopfert wird“, meint auch Andreas Focke, der Obmann der Naturfreunde Innsbruck.