Axamer Lizum – die »Olympia-Alm«

Eigentlich kein einladender Name: Lizum (man betont die zweite Silbe) kommt vom lateinischen Begriff lutum, was soviel wie Kot bedeutet (im Rätoromanischen gibt es heute noch das Wort lozza für Schlamm, Kotlache). Der Begriff bezeichnete wohl eine großen (und vermutlich schlammigen) Viehweide. Der Almboden der Axamer Lizum, der 4 km südlich des Dorfes Axams auf 1564 m Seehöhe liegt, wurde bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1282 genannt.

Von der Hofalm zu den Olympischen Winterspielen

Die Almprodukte müssen von hervorragender Qualität gewesen sein: Um 1650 kam die Alm in den Besitz des Reichenauhofs in Pradl bei Innsbruck, der die Hofburg zu Innsbruck mit Lebensmitteln belieferte – so wurde die Lizum zu einer „fürstlichen Alm“. Ab 1880 gehörte sie der Bischöflichen Mensa von Brixen. Im hinteren Bereich des Almbodens – am Fuß der wild auffahrenden Schneiderspitze (2156 m) – erinnert heute noch ein 300 Jahre alter Almstadel an vergangene Zeiten; die 10 Minuten entfernte Schafalm ist eine gemütliche Jausenstation.

Die Zukunft der Axamer Lizum begann 1961 mit der Gründung der „Gesellschaft zur Erschließung der Lizum“ und dem Bau der Straße von Axams herauf. Bald darauf entstanden die ersten Unterkunftshäuser und eine moderne Kapelle, aber auch Skipisten und Seilbahnen – etwa der Sessellift zum Birgitzköpflhaus und der „Olympia-Express“, die Standseilbahn auf den Hoadl (2340 m). 1964 und 1976 wurden in diesem Bereich – vor der fantastischen Felskulisse der Kalkkögel – die meisten Skirennen der Olympischen Winterspiele durchgeführt. So wurde die Axamer Lizum in Analogie zum „goldenen Dachl“ zu einem „weißen Dachl“ von Innsbruck.

 

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