Im Reich der lustigen Bergler

Die Gipfel über der Axamer Lizum zählen zu den eindrucksvollsten Felsgestalten Tirols. Über dem Halsl reckt sich der Ampferstein (2556 m) in die Höhe. Ersteigen lässt sich diese eher behäbige, aber doch mit Dolomittürmen gespickte Berggestalt auf dem „Lustigen-Bergler-Steig“ – laut bergsteigen.com „kein Klettersteig im herkömmlichen Sinn, mehr eine Abenteuerwanderung in fantastischer Umgebung, welche in Nordtirol sicher einzigartig ist“. Betreut wird die Route heute noch von den Mitgliedern der gleichnamigen, 1920 gegründeten Bergsteigergruppe. Sie führt im luftigen Kammbereich – vorbei an den Kehlbachlspitzen – nach Westen zur Marchreisenspitze (2620 m). Diese mächtige, aus waagrecht gebanktem Dolomit aufgebaute Spitze erhielt ihren Namen von der deutlichen Schuttrinne (Ries’n oder Reisen), die auf ihrer Südseite das Gebiet der Schlicker Alm vom Telfer Gebiet trennt (march ist ein altes Wort für Grenze).

Auf den Spuren von Carl Gsaller

Weiter nach Westen führt ein ebenfalls gesicherter Steig, den man nach dem Innsbrucker Bergsteiger Carl Gsaller (1851 – 1931) benannte. Zu recht, denn Gsaller war nicht nur einer der besten Felskletterer seiner Zeit, sondern durch seine Veröffentlichungen auch ein wichtiger Wegbereiter des Tourismus. „Sein“ Steig quert südlich unterhalb der Lizumerspitze und der doppelgipfeligen Malgrubenspitze (2571 m) vorbei. Der Name dieses wild zerklüfteten Berges ist von der Malgrube, einem Kar auf seiner Südseite, „hinaufgewandert“. Sein Schaustück, die schroffe Nordwand, zeigt sich dagegen nordseitig über der Lizumer Grube. Westlich davon begrenzt die Hochtennspitze (2549 m) den Felszirkus über der Axamer Lizum. Ganz in der Nähe, im Bereich der Hochtennscharte, sollen die berühmt-berüchtigten zwei Stützen der geplanten „Brückenschlag-Seilbahn“ stehen – nicht am Rand der Kalkkögel, wie oft behauptet wird, sondern ziemlich genau in ihrer Mitte.

 

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