Bergtour auf die Hochtennspitze (2549 m)

Ausgangspunkt:  Kemater Alm (1673 m) im Senderstal. Zufahrt von Grinzens bei Axams auf mautpflichtiger Schotterstraße (3 €).

ÖV: leider keine öffentliche Verkehrsverbindung

Tourencharakter: anspruchsvolle Tour in grandioser Gebirgskulisse; gute Wege und stellenweise schmale Steige, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern

Gesamte Gehzeit: 4:45 – 5:15 h

Aufstieg: 880 hm

Abstieg: 880 hm

Einkehr: Kemater Alm, Adolf-Pichler-Hütte

Karten: AV-Karte 31 „Innsbruck und Umgebung, KOMPASS Nr. 83 „Stubaital“, 1:50.000

 

Die Hochtennspitze erhebt sich ziemlich genau in der Mitte des Kalkkögel-Kammes. Markierte Steige führen von Nordwesten (von der Adolf-Pichler-Hütte bzw. vom Hoadlsattel) und von Südosten (Schlicker Alm) zu ihrem Gipfelkreuz. Man kann den Berg auch bei einer Begehung des Gsallersteiges gut “mitnehmen”. Allerdings setzt die Tour auf diesen herrlichen Aussichtspunkt alpine Erfahrung und Sicherheit im rutschigen Schrofen- und Schuttgelände voraus. Wer zu ihm hinaufsteigt, wird sich jedenfalls so seine Gedanken über das geplante Seilbahnprojekt machen: Diese bizarr verwitterte Hochgebirgsgegend, die anderswo eine alpine Attraktion wäre, soll für die berühmt-berüchtigten “zwei Stützen” geopfert werden.

 

Aufstieg zur Adolf-Pichler-Hütte (1:00 h):
Von der Kemater Alm (1673 m) wandern Sie – den Wegweisern „Gamskogel, Adolf Pichler Hütte“ folgend – auf dem Fahrweg an der Almkapelle vorbei und ins Tal des Griesbachs hinauf. Majestätisch erheben sich die Gipfel und Türme der Kalkkögel über den Almwiesen. In Kehren windet sich der Fahrweg hinauf zur gastlichen Adolf-Pichler-Hütte (1977 m).

► Während des Aufstiegs und von der Terrasse des Schutzhauses genießt man eine prachtvolle Sicht zu den zentralen Gipfeln der Kalkkögel – von der Hochtennspitze (2549 m) über die Schlicker Zinnen, die an die Brenta erinnern, und den Steingrubenkogel (2633 m) bis zur Großen Ochsenwand (2700 m) und zur Riepenwand (2774 m).

 

Auf die Hochtennspitze (2:00 – 2:30 h):
Vom Schutzhaus steigen Sie auf dem beschilderten Weg Nr. 113 Richtung „Alpenklubscharte, Hoadl“ zu den Schuttfeldern unterhalb der Kalkkögel an, bis Sie am Fuß der Schlicker Nadeln einen quer verlaufenden Pfad erreichen. Auf diesem geht’s nach links. Hoch über der Kemater Alm führt die Route durch steile Geröllfelder und die Wiesenhänge der Wetterschrofen – direkt unter dem Steingrubenkogel (2633 m) und den Schlicker Zinnen vorbei. Links sieht man zum Hoadl (2340 m) mit seinem eigenwilligen Gipfelhaus hinüber. Kurz vor dem Hoadlsattel (2264 m) erreichen Sie eine Wegteilung, von der Sie rechts zum nahen Hochtennboden (ca. 2400 m) ansteigen. Gut 1:00 h nach dem Start bei der Adolf-Pichler-Hütte stehen Sie auf dieser idyllischen Bergwiese unterhalb der Hochtennspitze (2549 m), die mit steilen Felsen gegen die Axamer Lizum hin abbricht.

► Hier würde die geplante Seilbahn über den Kamm der Kalkkögel rattern – direkt hinauf zur Hochtennscharte, über ein Labyrinth von steinernen Türmen und Zacken.

Auf dem Hochtennboden wenden Sie sich nach rechts (Wegweiser „Hochtennspitze“) und wandern auf die obere Wiesenkuppe vor dem felsigen Berg. Von dort geht’s dann auf einem schmalen Steig zwischen steinernen Türmen und Zacken weiter aufwärts. Nach einem kurzen Abstieg unter überhängenden Felsen erreichen Sie eine breite, sehr steile Rinne, die unten in einem Schuttkar ausläuft. der Steig schlängelt sich nun links – stets am Rand der Felsen – hinauf. Vorsicht, im erdigen Schutt wird es oft recht rutschig! So erreichen Sie den Kamm der Kalkkögel (Wegweiser), über den Sie links nur mehr einige Meter zum Gipfelkreuz der Hochtennspitze ansteigen.

► Die Aussicht ist an klaren Tagen grandios. Sie reicht von der wuchtigen Saile (Nockspitze) über die benachbarte Malgrubenspitze (2571 m) bis zu den südlichen Kalkkögel-Gipfeln mit dem Steingrubenkogel (2633 m), der Großen Ochsenwand (2700 m) und der Schlicker Seespitze (2804 m), die mit den Felsnadeln der Schlicker Mandln prunkt. Auch der Hohe Burgstall (2611 m) ist gut zu sehen, ebenso wie der Habicht (3277 m) jenseits des Stubaitals. Im Norden erheben sich das Karwendel- und das Wettersteingebirge. Getrübt wird diese grandiose Aussicht jedoch durch die trüben Aussichten auf die geplanten Seilbahn. Ganz in der Nähe – im Bereich der Hochtennscharte – sollen die „zwei Seilbahnstützen“ aufgestellt werden. Die höhere der beiden wäre nach Angaben der Betreiber 40 m hoch, also nur um 10 m niedriger als der weithin sichtbare Patscherkofel-Sender. Man muss sich die Betonfundamente dazu einmal bildlich vorstellen. Und die  vorgesehene Seilbahnstrecke bis zum Hoadl (Skigebiet Axamer Lizum) bzw. hinüber zum Kreuzjoch (Skigebiet Schlick 2000), direkt über dem Talkessel der Schlicker Alm …

 

Abstieg (1:45 h):
Auf derselben Route.