Auf den Gamskogel (2659 m)
Ein Panoramaweg im Angesicht der Kalkkögel
Ausgangspunkt: Kemater Alm (1673 m) im Senderstal. Zufahrt von Grinzens bei Axams auf mautpflichtiger Schotterstraße (3 €).
ÖV: leider keine öffentliche Verkehrsverbindung
Tourencharakter: landschaftlich sehr eindrucksvolle Bergwanderung auf einem steilen Fahrweg und guten Pfaden. Eine kurze Passage ist etwas ausgesetzt, der Gipfelanstieg unmarkiert.
Gesamte Gehzeit: 5:00 h
Aufstieg: 1000 hm
Abstieg: 1000 hm
Einkehr: Kemater Alm, Adolf-Pichler-Hütte
Karten: AV-Karte 31 „Innsbruck und Umgebung, KOMPASS Nr. 83 „Stubaital“, 1:50.000
Dies ist eine der schönsten und beliebtesten Touren im Bereich der Kalkkögel, da sie gleich mehrere Vorzüge bietet: eine abwechslungsreiche Route, die durchgehend traumhafte Sicht auf die wilden Felsabstürze der Kalkkögel, einen wahren Panoramagipfel als Ziel – und nicht zuletzt zwei gastliche Einkehrstationen. Man kann sich kaum vorstellen, dass Touristiker hier – im gesamten Gebiet zwischen der Kemater Alm und dem Seejöchl – neue Seilbahnen und Skipisten planen.
Aufstieg zur Adolf-Pichler-Hütte (1:00 h)
Von der Kemater Alm (1673 m) wandern Sie – den Wegweisern „Gamskogel, Adolf Pichler Hütte“ folgend – auf dem Fahrweg an der Almkapelle vorbei und ins Tal des Griesbachs hinauf. Majestätisch erheben sich die Gipfel und Türme der Kalkkögel über den Almwiesen. In Kehren windet sich der Fahrweg hinauf zur gastlichen Adolf-Pichler-Hütte (1977 m).
► Während des Aufstiegs und von der Terrasse des Schutzhauses genießt man eine prachtvolle Sicht zu den zentralen Gipfeln der Kalkkögel – von der Hochtennspitze (2549 m) über die Schlicker Zinnen, die an die Brenta erinnern, und den Steingrubenkogel (2633 m) bis zur Großen Ochsenwand (2700 m) und zur Riepenwand (2774 m). Im Bereich der Hochtennspitze soll die geplante Seilbahn, vom Hoadl kommend, über den Kamm der Kalkkögel rattern. Dort, ziemlich genau in der Mitte der Kalkkögel, würden die berühmt-berüchtigten „zwei Seilbahnstützen“ stehen.
Auf den Gamskogel (2:00 h)
Weiter geht‘s auf dem Pfad Nr. 116 nach den Wegweisern „Starkenburger Hütte, Franz-Senn-Hütte“ Nr. 116). Sie wandern nun durch die herrliche Wiesenmulden unterhalb der Kalkkögel nach Süden aufwärts. Vom obersten Boden (Quelle) führt der Weg über Karstufen und einen kleinen Kamm zum großen, hellen Schuttfeld am Fuß der Schlicker Seespitze (2804 m) hinauf. Dieses durchquert man nach rechts im schrägen aufstieg bis zum Seejöchl (2518 m).
► Dort empfiehlt sich eine Rast, denn die landschaftlichen Gegensätze könnten größer nicht sein. Links (östlich) zieht der höchste Gipfel der Kalkkögel alle Blicke auf sich: die mächtige, aus hellem und deutlich gebänderten Dolomitgestein aufgebaute Schlicker Seespitze mit den sagenumwobenen Felstürmen der „Schlicker Manndln“. Rechts (westlich) steigt dagegen ein viel sanfterer und dunkelfelsiger Urgesteinsrücken zum Gamskogel (2659 m) an. Was empfinden eigentlich jene Touristiker, nach deren Wünschen hier gleich drei Seilbahnstationen entstehen sollen – für neue Bahnen herüber vom Niederen Burgstall, vorbei an der Adolf-Pichler-Hütte zur Kemater Alm und hinunter ins Oberbergtal (mit Anschluss zur Milderaunalm und bis zum Stubaier Gletscherskigebiet).
Sie biegen nun rechts ab und folgen den spärlich markierten Steigspuren über den Blockrücken – hoch über den beiden Schlicker Seen – in etwa 20 Minuten bis zum Gipfelkreuz des Gamskogels (2659 m) hinauf.
► Der Gamskogel ist ein idealer Aussichtspunkt zwischen den „Dolomiten“ und den vergletscherten Alpeiner Bergen rund um die Ruderhofspitze (3474 m), die sich hoch über dem Talschluss des Oberbergtals erheben. An klaren Tagen erblickt man auch das Karwendelgebirge und die Hohe Munde (2662 m), den Olperer (3476 m), den Gschnitzer und den Pflerscher Tribulaun (3097 m), den Habicht (3277 m) und den Wilden Freiger (3418 m).
Abstieg (2:00 h)
Der Rückweg erfolgt auf derselben Route über die Adolf-Pichler-Hütte.
► Man kann vom Gamskogel auch weglos nach Süden und – sich links haltend – gegen die Mulde der Seealm absteigen, bis man den Franz-Senn-Weg erreicht. Folgt man diesem nach rechts, so gelangt man um den Steinkogel herum und im sanften Abstieg zum Sendersjöchl (2477 m) unter der dunklen Marchsäule (2598 m). Dort zweigt rechts der Pfad Nr. 117 ab, der nordseitig zwischen Felsen hinabführt und dann hoch über dem Senderstal steile Geröllhalden durchquert (bei Schneelage gefährlich). Durch Wiesenhänge erreicht man die Einmündung eines Weges aus dem Talgrund und wenig später – durch felsiges, aber mit Zirben bewachsenes Gelände – einen Sattel vor dem Sonntagsköpfl. Dahinter wandert man zur nahen Adolf-Pichler-Hütte hinab. Diese Variante ist um etwa 45 Minuten länger als der direkte Abstieg.